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Coaching, Selbstorganisation des Gehirns und Resilienz – Wie alles zusammenhängt

Der Neurobiologe Gerald Hüther beschreibt das Gehirn nicht als starre Maschine, sondern als ein dynamisches, sich selbst organisierendes System. Dieses System strebt nach Kohärenz – also einem inneren Gleichgewicht, in dem Gedanken, Gefühle und Handlungen in einer stimmigen Beziehung zueinanderstehen. Gerät dieses Gleichgewicht ins Wanken, etwa durch Stress, Überforderung oder widersprüchliche Anforderungen, entsteht Inkohärenz.

Inkohärenz als Herausforderung für das Gehirn

In einem inkohärenten Zustand versucht das Gehirn beständig, Ordnung herzustellen. Doch wenn die eigenen Muster, Routinen oder Überzeugungen nicht mehr greifen, kann dies zu Blockaden, Unsicherheit und sogar Krankheit führen. Hier entscheidet sich, ob jemand in alten Mustern verharrt – oder ob neue, gesündere Strukturen entstehen.

Genau hier setzt Coaching an.

Coaching als Unterstützung der Selbstorganisation

Ein professionelles Coaching schafft einen Raum, in dem Klientinnen und Klienten neue Perspektiven entwickeln können. Dieser Prozess unterstützt die natürliche Fähigkeit des Gehirns zur Selbstorganisation:

  • Reflexion anregen: Durch gezielte Fragen werden unbewusste Muster sichtbar. Das Gehirn kann dadurch Widersprüche erkennen und Alternativen entwickeln.
  • Ressourcen aktivieren: Wenn Menschen ihre eigenen Stärken (wieder)entdecken, werden neuronale Netzwerke gestärkt, die mit Zuversicht, Motivation und Handlungsfähigkeit verbunden sind.
  • Sinn herstellen: Hüther betont immer wieder, dass Sinn und Begeisterung starke Antriebskräfte für neuronale Neuorganisation sind. Coaching hilft, den persönlichen Sinn hinter Zielen oder Veränderungen zu klären.
  • Emotionale Sicherheit bieten: In einer vertrauensvollen Beziehung können neue Denk- und Handlungsmuster erprobt werden, ohne dass Angst blockiert.

So entsteht ein geschützter Resonanzraum, in dem das Gehirn von selbst nach neuen, kohärenten Ordnungen suchen kann.

Von Kohärenz zu Resilienz

Wenn Inkohärenz aufgelöst wird und sich ein inneres Gleichgewicht wieder einstellt, wächst auch die Resilienz – die Fähigkeit, Krisen nicht nur zu überstehen, sondern gestärkt daraus hervorzugehen.

Resiliente Menschen zeichnen sich dadurch aus, dass sie:

  • flexibel auf Veränderungen reagieren,
  • Sinn auch in schwierigen Situationen finden,
  • ihre Gefühle regulieren können,
  • Vertrauen in die eigene Selbstwirksamkeit haben.

Coaching unterstützt genau diese Qualitäten, indem es die Selbstorganisation des Gehirns fördert. Mit jeder Erfahrung, in der eine inkohärente Situation erfolgreich in ein kohärentes Muster überführt wird, baut das Gehirn neue Bahnungen auf. Es „lernt“ so, Krisen als Chancen für Wachstum zu nutzen.

Fazit

Die von Gerald Hüther beschriebene Selbstorganisation des Gehirns zeigt: unser inneres System verfügt über enorme Kräfte, um Ordnung, Sinn und Entwicklung zu schaffen. Coaching kann diesen Prozess wirksam begleiten, insbesondere dann, wenn wir in inkohärenten Zuständen feststecken. Das Ergebnis ist mehr innere Kohärenz – und damit eine stärkere Resilienz, die uns befähigt, auch in stürmischen Zeiten handlungsfähig und zuversichtlich zu bleiben.

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